Von 1750 bis 1780 und später gab es in Paris zahlreiche Salons. Sie bildeten eigene Foren, in denen gesellschaftliche Ereignisse diskutiert und besprochen wurden. Der bekannteste davon war der Zirkel um Paul Flenri Thiry d’Flolbach. (1723-1789). Sein Pariser Flaus war Treffpunkt und ein wichtiges Zentrum des Gedankenaustausche unter den Aufklärungsphilosophen, die allesamt Freimaurerlogen angehörten, z.B. Denis Diderot, Voltaire, Jean-Jacques Rousseau, Charles- Georges Le Roy, Jean-Frangois Marmontel, Guillaume Thomas Frangois Raynal, Augustin Roux, Jean-Frangois de Saint-Lambert uva. Wegen der heftigen Kritik am bestehenden absolutistischen Regime und an der Kirche schrieben diese Aufklärer anonym oder pseudonym. Es fand auch ein reger Gedankenaustausch mit dem Preußenkönig Friedrich dem Großen statt, der ebenfalls Freimaurer und philosophisch begeistert war. Die Logen dieser Zeit waren der Grundstein der Aufklärung, einer Epoche, die der arabische Raum gerade so schmerzlich vermisst.

Der Passauer Fürstbischof Joseph Franz Anton von Auersperg (1734-1795) war von freimaurerischer Symbolik begeistert und verwendete sie auch in der Form seiner Gartenanlagen. Auch das damalige Logenhaus befand sich im Park von Schloss Freudenhain.

1776 wurde in Wien die Passauer Loge „zu den vereinten drey Wässern“ erstmals erwähnt. Genau in derzeit des d’Holbachschen Salons also saßen auch schon Passauer Freimaurer, die Vorgänger unserer jetzigen Loge „Zu den vereinigten drei Flüssen“ zusammen, um die neuen Formen humanistischer Gesellschaft zu diskutieren. An das Vorbild dieser Zeit soll der Salon Batavis anknüpfen. Jährlich werden im Rahmen dieses Salons mehrere öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Im Mittelpunkt dieser „Salon-Abende“ stehen weniger tagesaktuelle Themen, vielmehr humanistische und ethische Belange, basierend auf der freimaurerischen Grundidee: Humanität, Toleranz, Freiheit und Gleichheit.

Eine moderne europäische Identität definiert sich nicht über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie, Religion oder Kultur, sondern durch eine ganz bestimmte Art des Umgangs mit Religion, Spiritualität und Kultur im öffentlichen Leben. Der freimaurerische Gedanke beruht, wie der europäische, auf der Trennung von Staat und Kirche, auf Toleranz sowie dem Schutz der Menschenrechte und der Gewährung von Bürgerrechten, unabhängig von religiösen Zugehörigkeiten. Große Teile der Welt leben jene Grundwerte, wie diese in den damaligen Salons von Freimaurern entworfen wurden. Dieses humanistische Grundvertrauen bedarf jedoch keiner Religion, sondern ist im Menschen direkt angelegt. In jedem Menschen, dessen Denken und Handeln von der Überzeugung getragen ist, dass es sich lohnt, für das Wohl der Menschen und dem von gegenseitiger Achtung bestimmten Miteinander und einer besseren Zukunft der Welt zu wirken bereit ist.